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Calbe (Saale)

Der Ort Calbe an der Saale ist aus einem Königshof entstanden und wird bereits 936 in einer Urkunde König Ottos l. erwähnt. Bald gelangte er an das Erzstift Magdeburg, und Erzbischof Wichmann ließ  einen neuen Marktplatz anlegen. Das auf ihn zurückgehende Magdeburger Recht wurde auf die aufstrebende Handelsstadt Calbe übertragen. Ab 1361 kam es zu einer günstigen Entwicklung. Der nach Wichmann bedeutendste Förderer und Wohltäter der mittelalterlichen Stadt Calbe, Dietrich Portitz, auch Dietrich Kagelwit genannt, zunächst 1346 bis 1374 Weihbischof in Brandenburg, wurde von 1361 bis 1367 Erzbischof von Magdeburg. Durch seine Initiative und teilweise mit Hilfe seines Vermögens wurde in Calbe ein Schloss als Sommersitz der erzbischöflichen Landesherren und als politische Tagungsstätte gebaut sowie die Stadt erweitert; Mauern mit Schwibbögen, Wehrgängen, Zwingern und Wällen und 4 neue Türme - insgesamt 7 – errichtet (nach Steinmetz).

Vom Holz- zum Steinroland

In einem Ratsbuch wird erwähnt, dass der Roland im Jahre 1381 nieder genommen wurde, er muss also schon vorher bestanden haben. 1426 wird er im Buch der Schöffen (Gerichtsherren) auf dem Neuen Markt erwähnt. Der Rat ließ 1656 aus einem Eichenstamm einen neuen Roland herstellen. Der neue Roland wurde von dem Magdeburger Holzschnitzer-Meister Gottfried Gigas, von dem auch die Altarfiguren für die St.- Stephanie-Kirche stammen, geschaffen. Am Umfassungsgitter soll ein Halseisen gehangen haben. In einem Vergleich zwischen dem Rat und dem Administrator aus Magdeburg am 24. September 1658 war der Errichtung des Rolands nachträglich zugestimmt worden. 1974-1976 wurde von dem Schönebecker Bildhauer Eberhart Glöss ein neues Rolandbild aus Cottaer Sandstein anfertigt und am 2. Juli 1976 eingeweiht.

Tipp

Ein reizvoller Blick bietet sich dem Betrachter vom Saalebogen der Großen Fischerei auf das Wehr und Teile „Klein Venedigs“. Eine Sehenswürdigkeit ist der Bismarck- Turm, der sich in einer Höhe von 121 Metern über dem Meeresspiegel erhebt. Durch ein installiertes Fernglas kann man in 30 Metern Höhe einen herrlichen Rundblick genießen und bei klarer Sicht sogar den Brocken sehen.